Papier- und Verpackungshersteller Prinzhorn Group und Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica haben in Kooperation mit dem Netzbetreiber Drei Österreich am Standort Pitten in Österreich ein 5G-Campusnetz errichtet. Ziel ist es, die Informations-, Logistik- und Produktionsprozesse zu beschleunigen.
Das Netz versorgt eine der großen Papierfabriken Europas mit schnellem Mobilfunk und deckt ab sofort das komplette Werksgelände auf mehr als 100.000 Quadratmetern ab. „Mit 5G stärkt die Prinzhorn Group ihre Vorreiterrolle in der Papierindustrie und unternimmt einen wichtigen Schritt in Richtung Papierproduktion der Zukunft. Das 5G-Campusnetz an unserem Standort Pitten ist für uns ein wichtiger Effizienzhebel, um die Herausforderungen bei den Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten anzugehen und gleichzeitig unsere Produktion zu optimieren“, sagt Michael Krumay, Head of Technics im Werk Pitten der Prinzhorn Group. „Aufgrund der Expertise und des Commitments von O2 Telefónica bei 5G-Campusnetzen für die Industrie haben wir uns dazu entschieden, das Netz an unserem Standort von dem Telekommunikationskonzern realisieren zu lassen.“
Über die Prinzhorn Group |
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Mit 10.000 Mitarbeitern in 16 Ländern ist die Prinzhorn Group einer der großen europäischen Marktakteure in der Verpackungs-, Papier- und Recyclingindustrie. Mit einem Jahresumsatz von 2,3 Milliarden Euro ist die Gruppe nach eigenen Angaben in diesem Segment die Nummer drei in Europa. Die in Familienbesitz befindliche Prinzhorn Group hat ihren Hauptsitz in Wien/Österreich und ist in drei Divisionen gegliedert: Dunapack Packaging (Wellpappe-Verpackungslösungen), Hamburger Containerboard (Herstellung von Wellpapperohpapieren) und Hamburger Recycling Group (Sammlung und Handel von Sekundärrohstoffen). |
„Die Industrie befindet sich mitten im digitalen Wandel. Gerade 5G verschafft den Unternehmen einen enormen Digitalisierungsschub“, sagt Karsten Pradel, Director B2B von O2 Telefónica. „Wir haben mit der Prinzhorn Group ein leistungsfähiges und gleichzeitig sicheres 5G-Campusnetz errichtet, das den Produktionsstandort Pitten auf ein neues digitales Level hebt. Unsere Kooperation zeigt, wie wir Industrie- und Geschäftskunden mit individualisierten 5G-Vernetzungslösungen dabei unterstützen, Produktion und Prozesse zu optimieren.“
Zu den ersten Anwendungen am Standort Pitten zählt die 5G-Vernetzung von Scannern, Funkgeräten, Smartphones und Tablets. Diese waren zuvor per WLAN vernetzt. Auf dem weitläufigen Werksgelände und seiner mehrstöckigen, über 100 Meter langen Papiermaschine mit Stahlkonstruktionen und Betonwänden stieß WLAN jedoch an Grenzen. 5G könne hier laut O2 seine technologischen Vorteile ausspielen: Aufgrund seiner Verbreitungseigenschaften decke es das Werksgelände besser ab. Zudem sei das 5G Netz sehr stabil und biete hohe Datenraten sowie kurze Reaktionszeiten. Der Betrieb eines abgeschlossenen Campusnetzes auf eigenen Frequenzen gewährleiste überdies ein hohes Maß an Sicherheit.
In Zusammenarbeit mit O2 Telefónica betreibt der österreichische Telekommunikationsanbieter Drei Österreich die notwendigen Frequenzen und sorgt für Interferenzfreiheit. Die Prinzhorn Group selbst wurde bei dem Projekt von ihrem Partner, der Bayerischen Funknetz (BayFu), vom ersten Konzept über die Ausschreibung bis zur Implementierung, unterstützt. „Seit dem Sommer 2020 unterstützen wir die Prinzhorngruppe bei der Technologieauswahl und -beschaffung sowie im Folgenden bei der Umsetzung und Integration. Wir konnten hierbei die volle Bandbreite unseres Dienstleistungsportfolios zur Verfügung stellen. Wir freuen uns auf die bevorstehenden Aufgaben und sind sicher, dass dieses Projekt zur weiteren Akzeptanz von 5G-Campus in Europa beitragen wird“, sagt Stefan Wimmer, Geschäftsführer der Bayerischen Funknetz (Bayfu).
5G-vernetzte Endgeräte, Monitoring-Bildschirme, Dashboards und mobile-Apps in Produktion, Instandhaltung und Intralogistik liefern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Werksgelände überall digitalen Zugang zu Informationen in Echtzeit. Die zuverlässige Erreichbarkeit bis in die Tiefen der Maschinenanlagen erleichtere die Arbeitsabläufe und verkürze Wegzeiten. Im nächsten Schritt ist geplant, den Altpapier-Lagerplatz, die Stapler und das Rohmaterial als digitale Zwillinge abzubilden. Dies ließe sich ohne die hohen Datendurchsätze von 5G kaum realisieren.
Der Bedarf an Versandpaketen für den Onlinehandel sowie an Verpackungsmaterial für den Lebensmitteleinzelhandel und die Fertigungsindustrie hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dies lasse laut O2 die Papierindustrie wachsen und erfordere ein Maximum an Nachhaltigkeit und Effizienz, um mit den wertvollen Grundstoffen hauszuhalten. So setze das Unternehmen neben dem ausschließlichen Einsatz von Altpapier bereits auf eine zunehmend autarke Energieversorgung. Mit dem eigenen 5G-Campusnetz lassen sich diese Prozesse weiter verbessern.
„Mit der gemeinsamen Errichtung des 5G SA Campus Netzes, einem der ersten seiner Art in Österreich, konnten wir helfen dieses innovative Kommunikationssystem für die Prinzhorn Group in Pitten verfügbar zu machen“, freut sich Christian Kohl, Senior Head of Enterprise bei Drei Österreich. „Als Technologieführer im 5G Bereich in Österreich werden wir unser Know How für die Umsetzung weiterer maßgeschneiderter Campus Lösungen einsetzen.“
O2 Telefónica und Telefónica Tech sind gemeinsam mit Drei Österreich in den kommenden Jahren dafür zuständig, das 5G-Campusnetz am Standort Pitten instand zu halten und weiter zu optimieren. Die Prinzhorn Group plant darüber hinaus, weitere 5G-Campusnetze an anderen Standorten zu errichten – erneut in enger Partnerschaft mit O2 Telefónica und Bayfu.