Auch wenn es identische Kopien von ihnen gibt, sollen digitale Kunstwerke durch Blockchain-Technologie zu Originalen erklärt werden. Die Naturschutzorganisation WWF will jetzt Krypto-Kunstwerke als Non-Fungible Tokens verkaufen, um auf bedrohte Tierarten hinzuweisen.
Die Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) will mit Non-Fungible Tokens (NFTs) auf bedrohte Tierarten aufmerksam machen. WWF will dafür Krypto-Kunst mit dem digitalen Echtheitszertifikat NFT verkaufen. Zehn KünstlerInnen haben Werke bedrohter Tierarten wie den Berggorillas oder den Vaquita-Walen geschaffen.
Die Anzahl der Werke ist dabei jeweils auf die genaue Anzahl der noch lebenden Exemplare der dargestellten Tierart limitiert. Die Erlöse aus der Kampagne „Non-Fungible Animals“ (NFAs)sollen WWF-Projekten zum Schutz gefährdeter Tierarten zugutekommen. Mit dem digitalen Echtheitszertifikat NFT gibt der WWF nur eine begrenzte Anzahl an digitalen originalen Kunstwerken heraus, auch wenn es beliebig viele digitale Kopien der Bilder geben kann. Die „Non-Fungible Animals“ gibt es dann ebenso oft wie das abgebildete Tier. Aus 290 noch lebenden Riesen-Ibissen werden beispielsweise 290 NFAs des Berliner Künstlers Vinzent Britz.
Das Projekt nutzt die Blockchain-Technik Polygon, die als umweltfreundliche Blockchain gilt, weil sie nur einen winzigen Bruchteil des Energiebedarfs hat wie etwa die Validierungskette der Digitalwährung Bitcoin.
„So verkörpert jedes einzelne Kunstwerk ein individuelles Tier, auf dessen Bedrohung durch NFAs aufmerksam gemacht werden soll“, sagte Eberhard Brandes, Chef von WWF Deutschland. „Als WWF haben wir eine tragende Rolle im Bereich der gesellschaftlichen Aufklärung. Wir möchten aufzeigen, wie nah wir am unwiderruflichen Aussterben verschiedener Arten auf diesem Planeten sind.“ Die NFA-Kampagne werde dazu beitragen, die weltweiten WWF-Projekte für diese bedrohten Tiere zu unterstützen und sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu erhalten.
NFTs erleben in der Kunstszene gerade einen Boom: So hat das Auktionshaus Christie‘s beispielsweise eine Collage des Digitalkünstlers Beeple für 69,3 Millionen US-Dollar versteigert. Kunstwerke, die per NFT ausgewiesen sind, stellen einzigartige virtuelle Sammlerstücke dar, die nicht austauschbar sind.
An der WWF-Aktion, die am 2. November beginnt, beteiligen sich unter anderem die KünstlerInnen Anna Rupprecht, Freehand Profit, Eric Peters, Lea Fricke und Romulo Kuranyi. Sie beschäftigen sich mit bedrohten Tierarten wie Berggorilla, Amur Tiger, Cross-River-Gorilla, Vaquita-Wal, Großer Panda, Riesen-Ibis, Buschmannhase und Ostsee-Schweinswal.